Podiumsdiskussion / A Walk to Myself

Am Freitag, 8. April 2022 finden an den Bühnen Bern zwei Sonderveranstaltungen statt rund um die Thematik Menschenrechte, Migration und Flucht.


Menschenrecht und Migration
Die Flüchtlingsfrage ist von brennender Aktualität. Auf die Ukraine fallen russische Bomben, der Strom der Fliehenden fordert uns heraus. Daniel Binswanger (republik.ch) moderiert eine Podiumsdiskussion rund um die Frage, wie der Diskurs zu den Themen Flucht und Migration heute geführt werden kann. Angesichts des Ukraine-Krieges, aber natürlich auch darüber hinaus mit Bezug auf alle Geflüchteten und alle Schutzsuchenden.

Anwesend sein werden folgende Gäste: Marie-Luisa Frick (Rechtsphilosophin), Natalya Michel (Verfahrensbegleiterin für ukrainische Flüchtlinge und Studentin), Nora Refaeil (Anwältin und Mediatorin) und Roger de Weck (Publizist, Vorstandsmitglied SOS Méditerranée).

Wie ist angesichts der heutigen Notlage eine sachliche Meinungsbildung möglich? Wie können wir erreichen, dass die Solidaritätsbewegung nachhaltig bleibt? Und welche Lehren sind zu ziehen für unseren allgemeinen Umgang mit Flüchtenden – für die universellen Werte, denen wir uns verpflichtet fühlen? Es stellen sich zahlreiche sehr grundsätzliche Fragen. Ein Gespräch mit Expert*innen, das im Stadttheater Foyer um 19:30 Uhr stattfinden wird.

Parallel dazu wird A Walk to Myself, ein partizipatives Sound- und Videoprojekt von und mit dem aus Jemen geflüchteten Filmer, Blogger und Fotografen Firas Shamsan, um 18:00 Uhr eröffnet.

A Walk to Myself schafft ein individuelles und multisensorielles Erlebnis: Mit Smartphone und Kopfhörern erleben Besucher*innen einen Stadtrundgang durch Bern, auf dem der Künstler in Video- und Audioclips von seinem Alltag, von Neuanfang und Zukunftswünschen sowie von drastischen Erinnerungen und geografischen und mentalen Schranken erzählt. Der in Jemen aufgewachsene Friedensaktivist Firas Shamsan lebt dank des Programms «Writer-in-Exile» des Autorenverbandes Pen-Zentrum seit Anfang 2019 in Bern.

Teilnehmende können mit ihrem eigenen Smartphone einen QR-Code scannen und dem Weg durch Bern auf ihren eigenen Kopfhörern beiwohnen. Der Startpunkt der Veranstaltung ist draussen vor dem Eingang des Stadttheaters am Kornhausplatz. Für Menschen die kein Smartphone bzw. keine Kopfhörer besitzen, werden an der Billettkasse Geräte zur Verfügung gestellt. Das Projekt verantworten Firas Shamsan, Barbara Weber, Diana Rojas-Feile, Michael Sauter und Bülent Zengin, es wurde unter vollem Einbezug von Personen mit Fluchthintergrund entwickelt.

Der Kick-Off zu A Walk to Myself findet um 18.00 Uhr im Foyer des Stadttheaters statt, der Audiowalk bleibt danach bis zum Ende der Spielzeit verfügbar.

Beide Anlässe sind initiiert von «volldabei und vollaufgeklärt», der Berner Rechtsberatungsstelle für Menschen in Not, und finden auf Einladung und in Kooperation mit Schauspiel Bern statt sowie in Kooperation mit Transit Productions, UNHCR Schweiz und Liechtenstein, röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn und isa Fachstelle Migration.

«volldabei und vollaufgeklärt» initiiert und forscht im Rahmen von verschiedenen partizipativen Projekten an einem künstlerischen und reflektierten Diskurs zu Migration und Flucht. Mit Dank an die Cassinelli-Vogel-Stiftung und an die Burgergemeinde Bern.

Volldabei
FluchtRechtSchutz